Die Natur als Kunstwerk? Nur ein scheinbarer Widerspruch. Die Natur ist unser Ursprung und insofern auch in uns. Das Kunstwerk entsteht im Auge des Betrachters. Der Philosoph denkt an Innenwelt und Außenwelt, er denkt daran dass wir uns unsere Welt - auch ohne physische Aktivität, allein durch unsere Gedanken - schaffen. Von Goethe heißt es, er habe auf einem Morgenspaziergang mehr gesehen als die meisten Menschen auf einer Weltreise. Was wir sehen ist geprägt von unserem Wissen und unserer Offenheit.
Carsten Schmidt hat u.a. die Studiengänge Physik und Geographie abgeschlossen und eine Vielzahl aussergewöhnlicher Reisen unternommen - Afrika per Rad durchquert, gepilgert zu den heiligsten Stätten der Weltreligionen, Zeuge bei der Geburt von Vulkanen. Dies sind gute Voraussetzungen an vielen Orten zu sehen, was nicht jeder an diesen Orten sieht. Der Fotograf leitet den Blick, doch sehen muss der Betrachter selbst. Der Betrachter sei ermutigt, sich in die Werke hineinzuversenken, einzutauchen, zu meditieren. Hier offenbart sich letztlich das Zitat von Joseph Beuys: "Jeder Mensch ist ein Künstler" - wenn er in den Fotos zu sehen vermag. "Wer Augen hat zu sehen, der sehe!" (Heinrich Böll)